Batteriemagnet mit Fernbedienung.

Berücksichtigen Sie bei der Auswahl eines Lastmagneten vor allem die Art und Tragfähigkeit des Magneten sowie die Bedingungen in Ihrem Lager oder Betrieb. Achten Sie auch auf die Qualität des Magneten und informieren Sie sich über die verschiedenen Zertifizierungen. Wir beraten Sie, wie Sie das tun können.

Typ des Hebemagneten

Die Lasthebemagnete sind in drei Ausführungen erhältlich:

  • Permanentmagnete werden mit einem Handhebel in die ON/OFF-Position geschaltet. Es handelt sich dabei um einfache Magnete aus Neodym, Eisen und Bor, deren größter Vorteil darin besteht, dass sie keine Stromquelle benötigen. Nachteilig ist hingegen die begrenzte Tragfähigkeit (bis ca. 2 Tonnen) – bei stärkeren Magneten ist es nicht mehr möglich, den Hebel umzulegen.
  • Batteriemagnete, die Sie mit der Bedienungstaste aktivieren und deaktivieren. Sie können daher eine höhere Tragfähigkeit als Permanentmagnete haben und nach der Deaktivierung des Magneten wird die Last sofort und vollständig entmagnetisiert. Der Nachteil ist der höhere Preis und die Tatsache, dass man den Akku regelmäßig aufladen muss.
  • Elektromagnete funktionieren ähnlich wie Batteriemagnete, sie brauchen nur ein Stromkabel, um zu funktionieren. Dies sind Magnete mit den höchsten Tragfähigkeiten von 5 Tonnen oder mehr.
  • Elektropermanent-Magnetspannplatten stehen zwischen Permanentmagneten und Batterie-/Elektromagneten. Der Magnet wird durch einen Stromimpuls aktiviert, so dass Sie ihn zu Beginn der Arbeit an das Stromnetz anschließen müssen. Danach arbeiten Sie aber schon ohne Strom. Die Elektropermanent-Magnetspannplatte hat, ähnlich wie der Batteriemagnet, eine hohe Tragfähigkeit, aber auch einen höheren Restmagnetismus.

 

TIPP: Wir haben die verschiedenen Arten von Magneten in dem Artikel Unterschiede zwischen Permanentmagneten, Elektropermanent-Magnetspannplatten und Elektromagneten ausführlich erklärt.

 

Maximale Tragfähigkeit des Magneten

Das wichtigste Merkmal der Lasthebemagnete ist ihre Tragfähigkeit, die vom Hersteller immer in der Produktspezifikation angegeben wird. Gemäß der europäischen Sicherheitsnorm EN 13155 gilt:

  • Permanente Magnete müssen 3× höheres Gewicht als ihre angegebene maximale Tragkraft halten können.
  • Batterie- (Elektro-) Magnete müssen 2× höheres Gewicht als ihre angegebene maximale Tragkraft halten können.
  • Und Elektropermanente Magnetspannplatten müssen 3× höheres Gewicht als ihre angegebene maximale Tragkraft mit sofortiger Überwachung der Haltekraft bis zur doppelten Nenntragkraft halten können.

Auch wenn es den Anschein hat, dass die Leistungsreserven ausreichend sind, empfehlen wir, die Lasthebemagnete nicht über ihre Nennleistung hinaus zu belasten. In der Praxis sind die Lasten oft verunreinigt, zum Beispiel durch Staub, Farbreste oder Rost, was die Haftkraft des Magneten immer verringert. In ähnlicher Weise entstehen beispielsweise beim Anheben mehrerer Bleche Luftspalten zwischen den Blechen, die die Magnetkraft verringern.

Die Tragfähigkeit der Magnete wird auch von der Umgebungstemperatur beeinflusst. Bei Temperaturen über 50 °C verlieren herkömmliche Neodym-Magnete ihre Haftkraft und es empfiehlt sich, für warme Umgebungen spezielle Magnete aus einer Mischung von Samarium und Kobalt zu verwenden. Ein Beispiel sind unsere NEO HOT-Magnete.

Bei Walmag legen wir bei der Prüfung von Lasthebemagneten ein Blatt Papier zwischen die Last und den Magneten, um die betriebliche Verschmutzung besser zu simulieren. Um die Sicherheit zu gewährleisten, empfehlen wir jedoch, die Magnete nicht über 100 % ihrer angegebenen Tragfähigkeit zu belasten.

 

TIPP: Lesen Sie mehr über Zertifizierung von Lasthebemagneten.

 


Bei der Auswahl eines Magneten muss auch berücksichtigt werden, dass
die Scherkraft deutlich geringer ist als die (senkrechte) Haftkraft.

Am häufigsten gehobene Lasten

Auch die Form oder das Material der Lasten, die Sie am häufigsten heben werden, beeinflusst die Wahl des Lasthebemagneten. Um eine maximale Leistung zu gewährleisten, sollten Sie daher Folgendes beachten:

  • Material der Lasten. Stähle mit niedrigem Kohlenstoffgehalt (C15 oder C22) leiten die magnetischen Feldlinien wesentlich besser als Stähle mit hohem Kohlenstoffgehalt und legierte Stähle.
  • Form und Abmessungen der Lasten. Sehr lange Bleche können durchhängen oder sich verschieben. Wählen Sie für solche Zwecke größere Lasthebemagnetgruppen.
  • Stärke der Lasten. Bei dünnen Blechen schließt sich das Magnetfeld erst hinter dem Teil, beim gleichzeitigen Anheben mehrerer Bleche entstehen zwischen den einzelnen Blechen wiederum Luftspalte . All dies verringert die Haltekraft.

Magnetqualität

Leider ist der Magnetmarkt heute mit minderwertigen Produkten überfüllt. Das erste Warnzeichen ist der verdächtig niedrige Preis – sehr billige Magnete kommen oft aus China oder ähnlichen Ländern, entsprechen nicht den europäischen Sicherheitsstandards und haben eine geringe Lebensdauer. Achten Sie besonders auf:

  • Magnetkonstruktion. Hochwertige Lasthebemagnete werden aus einem Stück Metall geschweißt, minderwertige Magnete werden zusammengeschraubt.
  • Umschalthebel. Der Hebel muss immer bequem mit einer Hand bedient werden können und darf nicht in die AUS-Stellung „zurückschnellen“.
  • Zertifizierung. Der Magnet sollte immer der oben genannten Sicherheitsnorm EN 13155 entsprechen. Wir empfehlen außerdem Magnete zu wählen, die der europäischen CE-Norm entsprechen.

 

TIPP: Wir haben dieses Thema ausführlich in dem Artikel Wie man einen (un)hochwertigen Magneten erkennt erklärt.

 

Rücksprache mit dem Hersteller

Hochwertige Lasthebemagnete halten bei richtiger Wartung und Handhabung Jahrzehnte. Wenn Sie sich bei der Auswahl nicht sicher sind, wenden Sie sich an den Hersteller oder Lieferanten, um die richtige Wahl zu treffen.

Bei Walmag können wir Sie zum Beispiel beraten, welche Magnete je nach Einsatzart und Belastung für Sie ideal sind. Wir können Magnete für einen Testlauf vermieten oder maßgeschneiderte Magnete und ganze Magnetsets für Sie herstellen.

 

TIP: Lesen Sie zur Inspiration, wie unsere Lasthebemagnete bei SIEMENS tonnenschwere Lasten heben.