Magnetspannplatten beschleunigen die Produktion, sparen Kosten und erhöhen die Rentabilität. Um die Vorteile von Spannplatten optimal nutzen zu können, sollten sie sorgfältig ausgewählt werden – beachten Sie am besten unsere Tipps, worauf Sie achten sollten.

Wir haben den folgenden Leitfaden für Sie vorbereitet. Lesen Sie unsere Checkliste durch und treffen Sie auf dieser Grundlage eine Vorauswahl, oder bereiten Sie Antworten auf die Fragen vor, die Ihnen jeder Spannplattenhersteller stellen wird.

TIPP:Wenn Sie sich überzeugen wollen, dass die Magnetspannplatten die Produktion wirklich effizienter, schneller und kostengünstiger machen, lesen Sie unseren Vergleich der magnetischen und mechanischen Spannung.

 

Checkliste für die Auswahl einer Magnetspannplatte

1.   Welche Teile möchten Sie mit der Spannplatte spannen?

Die Art der Werkstücke, die Sie auf dem Magneten bearbeiten wollen, ist entscheidend für die Auswahl. Eine wichtige Rolle spielen dabei mehrere Faktoren:

Material des Werkstücks

Die Materialart bestimmt die erforderliche Magnetkraft. Um ein Werkstück auf dem Magneten bearbeiten zu können, muss das Werkstück aus ferromagnetischem Material bestehen. Am besten lassen sich Werkstücke aus kohlenstoffarmem Stahl (mit einem Kohlenstoffgehalt von einem Hundertstel Prozent) magnetisieren. Hoch kohlenstoffhaltige und legierte Stähle haben einen höheren Anteil an nichtmagnetischen Elementen und müssen mit einem stärkeren Magneten gespannt werden.

TIPP: Die für einen bestimmten Vorgang erforderliche Magnetspannkraft hängt von vielen Variablen ab. Detailliert haben wir alle Faktoren mit Einfluss auf die Magnetspannkraft in einem separaten Artikel behandelt.

 

Werkstückdicke

Die Standard-Spannplatte spannt zuverlässig Werkstücke mit einer Dicke von 12 mm. Für dünnere Werkstücke ist ein Magnet mit einer dichteren Polung zu wählen oder eine zusätzliche Polplatte zu verwenden. In diese wird das Negativ des Werkstücks eingefräst – so entsteht eine Form, in die das Werkstück perfekt passt und sich bei der Bearbeitung nicht seitlich verschiebt.

Bei dünnen Werkstücken besteht die Gefahr, dass das Magnetfeld durch das Werkstück hindurchgeht und sich erst hinter dem Werkstück schließt. Das Werkstück wird dann nicht fest genug eingespannt und kann sich während der Bearbeitung verformen oder verschieben. 

TIPP: Wenn Sie dünne Werkstücke spannen müssen, lassen Sie eine maßgeschneiderte Spannplatte anfertigen – damit lassen sich auch Werkstücke mit einer Dicke von 4 mm bearbeiten. Lesen Sie, wie die maßgeschneiderten Spannplatten hergestellt werden.

 

Werkstückoberfläche

Die Spannplatte magnetisiert am besten ein Werkstück, das gerade, sauber und glatt ist. Jeglicher Schmutz oder sogar eine Farb- oder Lackschicht reduziert die Haftkraft des Magneten. Auch Werkstücke mit Löchern oder Perforationen übertragen den Magnetismus nur teilweise. Für solche spezifischen Teile muss die erforderliche Magnetkraft immer individuell berechnet werden. Testen Sie den Magneten gegebenenfalls in der Praxis. Dies ist übrigens bei Walmag möglich – Sie können bei uns eine Spannplatte für einen Testlauf mieten. 

TIPP: Um der Berechnung einer ausreichenden Magnetkraft auf den Grund zu gehen, entnehmen Sie detaillierte Informationen unserem Artikel über die Arten von Kräften, die auf Magnetspannplatten und Lasthebemagnete wirken.

 

Werkstückform

Wählen Sie eine Ring-Magnetspannplatte, wenn Sie wissen, dass Sie kreisförmige Werkstücke bearbeiten müssen, z. B. Sägeblätter, Lager oder Zylinder. Mit einer Ring-Magnetspannplatte können Sie mehrere Bearbeitungsvorgänge durchführen, ohne das Werkstück umspannen zu müssen. Sie können die Stirnseite des Werkstücks sowie seine Innen- und Außenflächen in einer Aufspannung bearbeiten.

TIPP: Lesen Sie mehr über Ring-Magnetspannplatten.

 

Regelmäßigkeit des Werkstücks

Möchten Sie gerade Werkstücke spannen oder sind deren Formen unregelmäßig? Damit das Werkstück optimal auf dem Magneten hält, muss es an verschiedenen Stellen mit der gleichen Kraft gespannt werden. Bei unregelmäßigen Werkstücken kann dies nicht gewährleistet werden – sie müssen daher beim Spannen geebnet werden.

Unregelmäßige Werkstücke kann z. B. die Spannplatte Mastermill – mithilfe von fixen und flexiblen Polverlängerungen – bewerkstelligen. Mit fixen Polverlängerungen erstellen Sie zunächst eine Bezugsebene und fügen dann flexible Polverlängerungen hinzu, um die Form des Werkstücks zu kopieren. Sobald der Magnet eingeschaltet ist, fixieren die flexiblen Polverlängerungen das Werkstück bündig mit der Bezugsebene und richten es perfekt aus.

TIPP: Die Mastermill-Spannplatte ist die beliebteste unter den Walmag-Kunden. Deshalb haben wir den Möglichkeiten der Mastermill-Spannplatte einen eigenen Artikel gewidmet.

 

 


Ring-Magnetspannplatte Neostar

2.   Wie möchten Sie die Werkstücke auf der Magnetspannplatte bearbeiten?

Um die richtige Magnetspannplatte auszuwählen, müssen Sie die Bearbeitungsvorgänge, die Sie mit dem Magneten durchführen wollen, genau kennen. Bei Walmag machen wir Ihnen die Auswahl einfacher, indem wir die Magnetspannplatten auf der Website nach der Art der Bearbeitungsvorgänge kategorisierten.

Die gängigsten Bearbeitungsvorgänge, die unsere Kunden an Magneten vornehmen, sind:

Fräsen

Benötigt der Kunde eine vielseitige Magnetspannplatte, auf der u. a. gefräst werden kann, ist die Neomill Compact die ideale Wahl, da darauf auch gehobelt und gebohrt werden kann und schweren Schleifarbeiten standhält.

Zur variablen Aufspannung von kleineren und mittelgroßen Werkstücken eignet sich die bereits erwähnte Mastermill-Spannplatte. Für mittlere bis große Werkstücke empfehlen wir die Spannplatte Neopower oder Mastermill 70.

Bohren

Wenn Sie Werkstücke zum Bohren einspannen, achten Sie darauf, dass der Bediener nicht durch das Werkstück in die Spannvorrichtung bohrt. Dies lässt sich vermeiden, wenn Sie Verlängerungen für die Spannplatte anschaffen, die das Werkstück höher auf der Spannplatte platzieren.

Schleifen

Das Grobschleifen erfordert vor allem einen starken Magneten mit einer hohen Spannkraft und einer robusten Konstruktion. Beim Präzisionsschleifen ist Erwärmung zu vermeiden, die das Werkstück verformen kann. Daher sind Elektropermanent-Magnetspannplatten, die sich (im Gegensatz zu Elektromagneten) nicht erwärmen – z. B. Grindmaster – dafür am besten geeignet.

Drehen

Beim Drehen werden vor allem Ringmagnete eingesetzt, die den Zugang zum Werkstück von fünf Seiten ermöglichen, ohne dass der Bediener das Werkstück mehrfach einspannen muss.

Präzisionsbearbeitung

Wie beim Präzisionsschleifen ist es wichtig, dass sich die Spannplatte während der Bearbeitung nicht erwärmt. Für die Präzisionsbearbeitung eignen sich daher Elektropermanent-Magnetspannplatten.

TIPP: Elektromagnete, Elektropermanent-Magnetspannplatten und Permanentmagnete haben Vor- und Nachteile, die sie für unterschiedliche Einsatzarten prädestinieren. Lesen Sie über die Unterschiede zwischen diesen Magnettypen.

 

3. Gibt es Besonderheiten in Ihrem Betrieb?

Überlegen Sie, welchen äußeren Einflüssen die Magnetspannplatten im Betrieb ausgesetzt werden. Berücksichtigen Sie z. B. die Auswirkungen vom Kühlmittel bei der Bearbeitung. Der Magnet muss dann wasserdicht sein und idealerweise aus Monoblock hergestellt werden – das heißt, es gibt keine Rillen oder Fugen am Magnetkörper, durch welche Flüssigkeit in den Magneten eindringen könnte. Das Gleiche gilt für übermäßig staubige Betriebe.

TIPP: Aus einem Monoblock besteht z. B. die beliebte Mastermill-Magnetspannplatte.

 

4.   Wie soll der Magnet angesteuert werden?

Soll die Steuerung des Magneten an die Steuerung der Werkzeugmaschine angeschlossen werden? Dieser Schritt erleichtert dem Bediener die Arbeit – Maschine und Magnet werden dann von einer Stelle aus angesteuert.

Wenn eine Magnetbaugruppe zusammengestellt werden soll, sollten Sie sich darüber im Klaren sein, ob die Steuereinheit die gesamte Baugruppe oder auch einzelne Magnete oder Magnetabschnitte steuern soll. Dies ist eine häufige Anforderung bei großen Maschinen, bei denen z. B. in der einen Hälfte bearbeitet wird und in der anderen Hälfte die Werkstücke für die Bearbeitung vorbereitet. Wir entwerfen für Sie gerne die Magnetbaugruppe, indem wir eine genaue Zeichnung anfertigen, die den Abmessungen der Maschine entspricht und in der wir genau angeben, wo die Magnete platziert sind und welche Werkstücke auf ihnen bearbeitet werden.

Hochwertige Magnetspannplatten halten jahrelang

Entscheiden Sie sich für Magnete von hoher Qualität – sie werden jahrelang gute Dienste leisten. Wir bei Walmag stellen seit über 30 Jahren Hebe- und Spannplatten her – und wir garantieren für ihre perfekte Qualität. Darüber hinaus warten oder überholen wir die Magnete, die nach vielen Jahren verschlissen sind.

Haben wir Ihnen geholfen zu klären, welche Magnetspannplatte für Ihren Betrieb am besten geeignet ist? Lassen Sie es uns wissen – wir stimmen gerne die Details mit Ihnen ab, beantworten Ihre Fragen und helfen Ihnen bei der Auswahl des optimalen Haftmagneten.